Wohnen im Smart Home
Smart-Home-Szenarien kennen wir alle, und sei es vom Hörensagen. Der Kühlschrank schlägt uns Rezepte vor und bestellt Lebensmittel, die Haustür erkennt unser Gesicht und Roboter helfen beim Putzen oder in der Pflege. Doch wohin geht die Reise, und was wollen die Menschen wirklich?
Intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, sind längst im Einsatz. Ihre Messdaten zeigen, wo die Bewohner Energie einsparen können. Auch Smartwatches, die Gesundheitsdaten erheben, sind heute verbreitet. Sie messen etwa Blutdruck und Puls oder zählen Schritte.
Künftig werden auch Einrichtungsgegenstände mit Sensoren ausgestattet. So könnten auch Sessel Atmung und Puls überwachen oder Teppiche mit Drucksensoren einen Sturz erkennen. Und auch gleich einen Notruf ans smarte Armband einer Kontaktperson absetzen.
Sensoren, die Luftqualität, Bewegungen, Rauch, Gas- und Wasserlecks oder Glasbruch erkennen, werden zum Standard. Polizei oder Handwerker werden im Notfall automatisch alarmiert. Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in etliche Funktionen.
KI wird sicher auch eine Rolle spielen bei digitalen Assistenten und Pflegerobotern, die Senioren an Arzttermine oder Tabletten erinnern oder Pflegeleistungen übernehmen.
Der Unterhaltungsbereich wird ausgefeilter: Filme oder Bücher werden auf smarten Tapeten angezeigt, und Gaming ohne Virtual Reality-Brillen wird zur Ausnahme.
Der Datenschutz entwickelt sich ebenfalls weiter, smarte Geräte werden verschlüsselt. Das wünschen sich auch die Konsumenten, zeigt die aktuelle Bitkom-Studie „Das intelligente Zuhause: Smart Home 2021“. Hier weitere Studien-Ergebnisse:
Nutzung
- Vier von zehn Menschen nutzen Smart-Home-Anwendungen im Haushalt
- Energie & Klima: Smart Beleuchtung nutzen 29 Prozent, Heizung 17 Prozent
- Sicherheit: Digitale Alarmanlagen nutzen 21 Prozent, Videoüberwachung 23 Prozent
- Haus & Garten: Smarte Gartengeräte nutzen 16 Prozent, Rollläden und Markisen sowie Staubsauger-Roboter 13 Prozent
- Zwei Drittel steuern Smart-Home-Geräte per Sprachbefehl, 87 Prozent über eine App
Nutzungsgründe
- Komfort und Lebensqualität: 78 Prozent
- Sicherheit: 69 Prozent
- Energieeffizienz: 62 Prozent
Anschaffungsneigung
- Benutzerfreundlichkeit: 60 Prozent
- Kompatibilität: 36 Prozent
- Preis: 35 Prozent
- Deutsche Herstellung: 33 Prozent
- EU-Herstellung: 31 Prozent
Hürden
- Angst vor Hackerangriffen: 41 Prozent
- Angst vor Datenmissbrauch: 39 Prozent
- Zu teuer: 37 Prozent
- Bedienung zu kompliziert: 32 Prozent
- Einbau zu aufwändig: 29 Prozent
- Kein Interesse an Smart Home: 26 Prozent
Ausblick
- 67 Prozent meinen, Smart-Home-Anwendungen werden in ein paar Jahren in jedem Haushalt zu finden sein
- 54 Prozent wollen alle technischen Geräte vernetzen und digital steuern
- 40 Prozent planen diese Anwendungen für ihr nächstes Zuhause ein
- 87 Prozent der Befragten wünschen sich eine Kennzeichnung der Sicherheitsstandards
- 19 Prozent wollen nicht so viele technische Geräte zu Hause
Quellen
Infineon
Bitkom Studie Oktober 2021: „Das intelligente Zuhause: Smart Home 2021“
Befragung Juni/Juli 2021, per Telefon, 1.269, darunter 1.097 Internetnutzende und 519 Smart-Home-Nutzende
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