Display-Technologien: LCD, OLED und Co
TV-Hersteller rüsten seit Jahren mit immer neuen Display-Technologien auf. Die Ziele: Lebendige Farben, ein scharfes Bild und satte Schwarztöne. Hier ein Überblick über die aktuellen Technologien.
LCD / Liquid Crystal Display
- Flüssigkristallbildschirm: Flüssigkristalle richten sich je nach angelegter elektrischer Spannung aus und ändern dadurch ihre Lichtdurchlässigkeit. So erzeugen sie verschiedene Farben
- LCDs benötigen eine Hintergrundbeleuchtung und zusätzliche Schichten als Farbfilter
- Durch die Schichten ist es schwierig, dünne LCDs herzustellen
LED / Light Emitting Diode
- Eine Leuchtdiode ist ein Halbleiter-Bauelement, das Licht ausstrahlt, wenn elektrischer Strom in Durchlassrichtung fließt
- Die Helligkeit ist proportional zur Stromstärke
- LEDs gibt es in Rot, Grün und Blau, durch Überlagerung werden alle anderen Farben gebildet
- Die kristallinen LED-Materialien können unter hohen Temperaturen und Vakuum als dünne Schichten auf Glas aufgebracht werden
- LEDs sind häufig als Hintergrundbeleuchtung von LCDs im Einsatz
- LEDs dienten ursprünglich als niedrig aufgelöste Digital-Signage-Flächen, denn die Anzahl der Pixel pro Fläche war begrenzt
Mini-LED
- Hersteller wie TCL, Samsung und LG setzen bei ihren TV-Modellen zunehmend auf Mini-LEDs
- Durch die Miniaturisierung der LEDs wird die Anzahl der Pixel pro Flächeneinheit erhöht
- Für schwarze Bereiche des Bildes kann man Dioden ganz abschalten
- Kleinere LEDs reduzieren das „Ghosting“ / Verschwimmen der hellen und dunklen Bildbereiche
- Dünnere Geräte sind möglich als mit herkömmlichen LEDs
OLED / Organic Light Emitting Diode
- Organische Leuchtdioden erzeugen, wie LEDs, ein farbiges Bild
- OLEDS brauchen keine Hintergrundbeleuchtung
- Ihre Materialien basieren auf Kohlenstoff, lösen sich in Wasser oder Lösungsmitteln auf und können auf ein Trägermaterial aufgesprüht oder -gedruckt werden
- Eine hohe Pixeldichte mit Pixelgrößen um 0,2 mm pro Flächeneinheit sorgt bei Monitoren/Displays für eine hohe Auflösung
- Durch eine einzige Schicht sind sehr dünne Displays möglich
- Bei niedrigen Temperaturen verarbeitet, können OLEDs auf flexible Plastiksubstrate aufgedruckt werden, etwa roll- und faltbare Geräte
- Man kann einzelne Pixel an- und ausschalten, so sind höhere Kontraste als bei LCDs möglich
- OLED-Displays verbrauchen weniger Strom als LCDs, haben aber höhere Preise und eine kürzere Lebensdauer
Micro-LED
- Diese Bildschirmtechnologie vereint die Vorteile von LED- und OLED-Technologie: Jede im Bildschirm verbaute Diode bildet einen selbstleuchtenden, dimmbaren und komplett ausschaltbaren Pixel
- Micro-LED-Leuchtdioden haben die lange Lebensdauer von LEDs und sind heller als OLED-Displays
- Auf dem Bildschirm brennen Elemente nicht ein, und sie sind resistent gegenüber Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Sauerstoff
- Höhere Kontraste, bessere Farbwiedergabe, Reaktionszeit, Betrachtungswinkel und ein tieferes Schwarz als LCD-Bildschirme mit LED-Hintergrundbeleuchtung
- Geringerer Stromverbrauch als bei LCDs: Nur die relevanten Pixel werden beleuchtet
- Höherer Preis als OLED- und LCD-Displays
Quantum Dots
- Quantum Dots kommen in den von Samsung „QLED“ genannten TVs zum Einsatz
- Die Größe der Pixel bestimmt ihre Farbe: Blau, Rot oder Grün (in Kombination: Weiß)
- Die Teilchen strahlen selbst Licht aus
- Keine LCD-Schicht, dadurch schnellere Reaktionszeit, größerer Betrachtungswinkel und eine geringere Bildschirmreflexion
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